Rahmenkonzeption der städtischen Kindertageseinrichtungen in Ehingen (Donau) 43 12.1 Bildungs- und Lerngeschichten Kinder erkunden von Geburt an ihre Umwelt und lernen durch ihre Aktivitäten und im Austausch mit anderen diese zu erkennen und zu verstehen. Eine Lerngeschichte ist eine Geschichte, die auf konkreten Beobachtungen einer Bildungs- und Lernsituation des Kindes beruht. Sie wird in Form eines Briefes an das Kind gerichtet - oft in erzählendem Charakter. Wesentliches Merkmal ist dabei, dass mit diesem Instrument die Fähigkeiten und Kompetenzen der Kinder erfasst werden. Die geschriebenen Lerngeschichten werden mit Fotos, Fragen, Ideen und Kommentaren der Kinder im Portfolio festgehalten. 12.2 Wanddokumentationen Wanddokumentationen bieten die Möglichkeit, thematisch orientierte Aktionen und Interessen der Kinder sowie den Verlauf von Projekten zu veranschaulichen. Sie sind in hohem Maße prozessorientiert, sie werden erweitert, können aber auch im Verlauf eines Projektes verändert, neu sortiert und umgehängt werden. Für die Kinder ist die Wanddokumentation ein Instrument, das es ihnen ermöglicht, sich eigener und gemeinsamer Aktionen zu erinnern. Sie dient als Veranschaulichung eigener Erkenntnisprozesse, als Gedächtnisstütze und Zeitbrücke sowie als Herausforderung für Neubetrachtung und Selbstkorrektur. So werden die Lernarten der Kinder sichtbar gemacht. Die Dokumentation erlaubt es den Kindern, all das noch einmal zu durchlaufen, was sie in den letzten Tagen und Wochen erforscht, diskutiert oder konstruiert haben und womit sie sich gedanklich und emotional beschäftigt haben. Sie hilft ihnen, ihre Methoden, ihre Entscheidungen, die Momente des Stillstands, ihren Eifer noch einmal zu erleben. Sie erfahren darüber hinaus eine Wertschätzung ihrer Handlungen, vor allem, wenn sie selber an der Dokumentation beteiligt werden. Sie erleben die Räume ihrer Einrichtung, an denen sich ihre Aktionen „spiegeln“ als persönlich und heimatlich.
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