Jahrbuch 2020

VORWORT Jahrbuch Ehingen 2020 | 5 Alexander Baumann Oberbürgermeister dichtes Gedränge in den Straßen der Ehinger Innen- stadt, lachende und feiernde Menschen jeden Alters, bunte und einfallsreiche Verkleidungen und vom Rat- hausbalkon erschallt der Narrenruf „Kügele-Hoi“ – zur Hochzeit unserer Fasnet sah es in Ehingen so aus, als würde das Jahr 2020 einen gewöhnlichen Verlauf nehmen. Auf die Fasnet wären die vielen Feste unse- rer Vereine gefolgt, die Bürgerwache hätte am Vor- abend vor Fronleichnam den Großen Zapfenstreich aufgeführt und nach den Sommerferien hätte uns die Kirbe in ihren Bann gezogen. Die Corona-Pandemie ließ dies alles nicht zu. So war das Jahr 2020 in dieser Hinsicht ein hoffentlich einzigartiges Jahr für Ehingen. Das Coronavirus hatte große Auswirkungen auf unser tägliches Handeln und bestimmt unser gesell- schaftliches und politisches Leben. Die Stadtverwal- tung musste zu Beginn der Pandemie auf die fast stündlich eintreffenden Meldungen und Erkenntnisse reagieren. Das Rathaus war zeitweise geschlossen. Mitarbeiter arbeiteten von zuhause aus oder in den Ortsverwaltungen. Um der Pandemie entgegenwirken zu können, installierten wir ein Corona-Team, das täglich, auch am Wochenende, Kontaktpersonen von Infizierten ermittelt, Quarantäneanordnungen erlässt, Hygienekonzepte erstellt oder Maßnahmen kontrolliert. Alles mit dem Ziel, immer handlungsfähig zu bleiben. Diese Handlungsfähigkeit war eine Grundvoraussetzung, um viele Projekte und Aufgaben außerhalb des Pandemie- geschehens verwirklichen zu können. Um der weiterhin großen Nachfrage nach Bauplätzen in unserer Stadt und den Teilorten gerecht werden zu können, haben die Arbeiten zur Erschließung von Flächen im Baugebiet Rosengarten, in Berg und Kirchen begonnen. Insgesamt können somit fast 190 neue Bauplätze angeboten werden. Über acht Millionen Euro nehmen wir dafür in die Hand. Die beschlossene Erweiterung des bisherigen Feuerwehrhauses in der Alamannenstraße nahm ebenfalls Form an. Der Entwurf eines Architektenbüros aus Stuttgart überzeugte das Preisgericht. Somit konnten die Planungen aufgenommen werden, um unsere Feuerwehren auch in Zukunft gut aufgestellt zu wissen. Die Zukunftstechnologie Glasfaser ist für unsere Stadt als Wohn- und Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Für den weiteren Ausbau zur Erschließung von Schulen, Gewerbe­ gebieten und weißen Flecken wurden Bundes- oder Landes- fördermittel beantragt. Wir sind also auch dieses Jahr einer flächendeckenden Glasfaserversorgung nähergekommen. Dass sich alle unsere Anstrengungen lohnen, wurde zu Beginn des Jahres deutlich. Bei einer Analyse des Maga- zins „KOMMUNAL.“ zusammen mit dem „Contor-Regio“ wurden 581 Städte in Deutschland mit einer Einwohnerzahl von 20 000 bis 75 000 anhand der Lebensbedingungen und Zukunftsaussichten der Bürgerinnen und Bürger geprüft. Ehingen landete dabei in der Spitzengruppe auf einem her­ vorragenden 31. Platz. Trotz aller Herausforderungen, vor die uns die Corona-Pandemie noch stellen wird, schaue ich optimistisch auf das kommende Jahr, das Jahr 2021. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Verwaltung mit dem Gemeinderat und den Ortschaftsräten ist eine wichtige Stütze für eine lebens- werte Stadt. Vereine, das Ehrenamt und die Kirchen werden auch im nächsten Jahr Grundpfeiler unseres Zusammen­ lebens sein. Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger sowie ehemalige Ehinger wünsche ich für das neue Jahr 2021 alles Gute, viel Glück und vor allem Gesundheit.

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