Jahrbuch 2020
Jahrbuch Ehingen 2020 | 65 Der Ausbruch der Corona-Pandemie hatte insbesondere auf die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen massive Auswir- kungen. Ein einschneidender Tag war sicher der 13. März. An diesem Freitagnachmittag verfolgte Bürgermeister Sebas tian Wolf gemeinsam mit den in der Stadtverwaltung für die Bereiche Kinderbetreuung und Schulen verantwortlichen Personen die Pressekonferenz des Ministerpräsidenten. Dieser verkündete, dass ab dem 17. März die Schulen, Kindertageseinrichtungen, Jugendzentren, Sporthallen sowie Bürgerhäuser schließen. Aufgrund des Lockdowns durften Kinder sowie Schülerinnen und Schüler die betroffenen Ein- richtungen nicht mehr besuchen. Ausgenommen hiervon war lediglich eine Notfallbetreuung für Kinder, deren Eltern als systemrelevant eingestuft wurden. Diese Notfallbetreuung musste im Kindergarten umgehend organisiert werden. Dabei galt es eine Vielzahl an Fragestel- lungen zu klären. Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren wurde die Anzahl der Personen in den Einrichtungen auf das absolut notwendige Minimum reduziert. Der größte Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeitete im Home-Office. Von dort aus wurden verschiedene Aktionen initiiert, um den Kindern Mut in dieser schwierigen Zeit zu machen und gleichzeitig weiter in Kontakt zu bleiben. In den Schulen erfolgte die Organisation der Notbetreuung durch die Schulleitungen mit der Unterstützung der Stadt- verwaltung. Größte Herausforderung für die Schulen war es, in kürzester Zeit völlig neue Wege für das Thema „Home- schooling“ zu finden. Vielfach erfolgte die Kommunikation über digitale Lernplattformen, Videochats oder aber auch analog in Form von Lernpaketen. Dabei zeigte es sich, wie schwierig es ist, alle Schülerinnen und Schüler gleicherma- Auswirkungen der Pandemie auf die Ehinger Schulen und Kindertageseinrichtungen ßen zu erreichen. Auch mit dem Schulträger mussten neue Wege der Kommunikation gefunden werden. So fanden ab März eine Vielzahl an Videokonferenzen zwischen der Stadt- verwaltung und den Schulleiterinnen und Schulleitern der Ehinger Schulen statt. Dabei wurden die Vorgehensweisen in dieser Krise gemeinsam abgestimmt. Die Zusammenarbeit erfolgte ausgesprochen konstruktiv und war geprägt von einer großen gegenseitigen Wertschätzung. Dies hat sicher dazu beigetragen, dass diese schwierige Zeit bislang gut und professionell gemeistert wurde. Zur Unterstützung der Schulen wurde vom Amt für Bildung, Jugend und Soziales eigens ein Mitarbeiter abgestellt, um sich ausschließlich um die vielfältigen Hygienefragen in den Einrichtungen zu küm- mern. In den Wochen nach dem Lockdown wurde sowohl in den Schulen als auch den Kindertagesstätten die Notbetreuung sukzessive ausgeweitet. Auch wurde Präsenzunterricht für die Abschlussklassen ermöglicht und die vierten Klassen der Grundschulen konnten ab Mitte Mai wieder beschult werden. Im Mai hat das Land Baden-Württemberg dann auch die Regelungen in der Corona-Verordnung zum Thema Kinder- betreuung deutlich gelockert. Die Kindergartenträger hatten von diesem Zeitpunkt an, neben der erweiterten Notbetreu- ung, auch die Möglichkeit, für die übrigen Kinder Angebote zu gestalten. Es galt hier aber die Vorgabe, dass nur maxi- mal 50 Prozent der zulässigen Plätze gleichzeitig belegt sein dürfen. Auch hatte die Notbetreuung Vorrang. Eine große Herausforderung war dabei die Kurzfristigkeit der verkündeten Regelungen. So wurden zum Teil Vorgaben am Wochenende verkündet, die bereits ab Montag umgesetzt werden sollten. Nicht selten hat die Stadtverwaltung bei Bedarf auch sonntags Konzepte für den Betrieb entwickelt. So wurde ein rollierendes System erarbeitet, das ab dem 25. Mai galt. Im wöchentlichen Wechsel konnten die Kinder außerhalb der erweiterten Notbetreuung bis zu sechs Stunden täglich in den Einrichtungen betreut werden. Hierzu mussten feste Gruppen gebildet und von einem fest zugeordneten Betreuungspersonal betreut werden. Auch galt es, die hohen Anforderungen an das Thema Hygiene zu erfüllen. Nach den Pfingstferien folgte dann in den Schulen der nächste Schritt: die ersten bis dritten Klassen der Grund- schulen wurden ebenso wieder in den Präsenzunterricht einbezogen wie alle Klassenstufen an den Gymnasien, Ein Gruß an alle aus dem Kindergarten Nasgenstadt Einblick in die Zaungalerie beim Kindergarten Nasgenstadt während des Lockdowns.
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