Jahrbuch 2020
Jahrbuch Ehingen 2020 | 89 Um regenerativ erzeugten Strom nutzen zu können, ist ein leistungsfähiges Stromnetz nötig. Nachhaltiges Ehingen ist auf einem guten Weg Stromnetze sind gut gerüstet für die Zukunft Global denken, lokal Handeln – mit diesem Grundsatz hat sich Ehingen im Jahr 2012 auf den Weg in eine verantwor- tungsvolle, nachhaltige Energiewelt gemacht. Mit Blick auf die regenerative Stromerzeugung vor Ort steht die Stadt bereits gut da. Mehr als die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs wird in Ehingen bilanziell durch Erneuer bare Energien gedeckt. Im Laufe des Jahres 2018 haben 1.537 Photovoltaik-, fünf Wasserkraft- und 20 Biomasse-Anlagen fast 165 000 Megawattstunden eingespeist. Das sind immerhin 61 Prozent des Jahresverbrauchs der gesamten Kommune. Energiewende findet im Verteilnetz statt Investitionen in das Stromnetz Zweigeteilte Gegebenheiten bei der EHINGER ENERGIE Wichtige Voraussetzung zur optimalen Einspeisung von dezentral erzeugtem, umweltfreundlichem Strom und dessen Weiterleitung sind leistungsfähige Stromnetze. In den kom- menden Jahren ist es zentrale Aufgabe aller Netzbetreiber, ihre Infrastruktur dafür zu rüsten. Vielerorts wurden und werden bereits Netzverstärkungen durchgeführt, so auch im Raum Ehingen. Hier hat die Netze BW allein in den vergangenen vier Jahren über sechs Millionen Euro in ihr Stromnetz investiert. Dabei wurde die Gelegenheit genutzt, bestehende Freileitungen gegen Erdkabel auszutauschen. Insgesamt betreibt die Netze BW in 15 Teilorten von Ehingen ein rund 350 Kilome- ter langes Stromnetz, das auf der Mittelspannungsebene (20 000 Volt) bereits einen Erdkabelanteil von 65 Prozent hat. Bei der Niederspannung (400 Volt) sind es sogar 73 Prozent. Für den ländlichen Raum ist dies ein guter Wert. Dennoch plant die Netze BW in den kommenden drei Jah- ren weitere Erneuerungsmaßnahmen für über 1,7 Millionen Euro. Beispielsweise soll eine zehn Kilometer lange Mittel- spannungsleitung zwischen Mundingen und Erbstetten ver- kabelt werden. Das Netz der EHINGER ENERGIE ist im Vergleich dazu in einen ländlichen und einen städtischen Teil zu gliedern. Die gesamte Verteilnetzlänge beläuft sich ebenfalls auf rund 350 Kilometer, in deren Ausbau und Erdverlegung im vergleich- baren Zeitraum zirka 2,2 Millionen Euro investiert wurden. Damit liegt der erdverkabelte Anteil bereits jetzt bei mehr als 80 Prozent. Die Herausforderung im städtischen Bereich des Netzes bedingen intelligente kleinräumigere Lösungs- ansätze. So werden im Bestandsbereich, auch aus Kosten- gründen, synergetische Lösungsansätze bevorzugt, zum Beispiel Erdverlegungen in Verbindung mit der Glasfaser kabelverlegung für den Breitbandausbau. Dagegen werden in den Neubaugebieten bereits jetzt planerisch Reserve plätze für den Ausbau mit später benötigten Trafostationen vorgehalten. Im Zeitraum zwischen 2000 bis 2019 wurden im Netzgebiet der Ehinger Energie rund 710 PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 16,34 Megawatt in Betrieb genommen, der stärkste Zubau mit 2,5 Megawatt wurde dabei im vergangenen Jahr 2019 verzeichnet. Diesem starken Zubau und den Herausforderungen der steigenden E-Mobilität gerecht zu werden, dazu gleichzeitig die hohe Netzqualität wie bisher aufrecht zu erhalten, sind die wich- tigsten Ziele des Netzausbaus der kommenden Jahre.
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