KUNST UND KULTUR | 102 | Jahrbuch Ehingen 2024 Theater, Konzerte, Kabarett | Kulturelle Projekte Dirigent Johannes Klumpp setzte mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen am 7. Januar den ersten musikalischen Höhepunkt des Kulturjahres: Geboten wurde ein außergewöhnlich berauschendes Konzert mit einem grandiosen Orchester, das durch das energetische, beinahe tänzerisch anmutende Dirigat von Johannes Klumpp zu Höchstleistungen angespornt wurde. Auch die Solisten, Sopranistin Amaral Leonor und Tenor Julian Habermann, begeisterten im ausverkauften Saal das Publikum. Neujahrskonzert: Ein fulminanter Jahresauftakt Sorgte rundum für Begeisterung: Der musikalische Jahresauftakt. Dirigent Johannes Klumpp übertrug seine sprühende Energie auf das gesamte Orchester und bot dem Publikum ein herausragendes Konzert. Abo-Theater in Ehingen Corpus Delicti Am 1. März zeigte die Württembergische Landesbühne Esslingen das auf dem gleichnamigen Roman von Juli Zeh basierende Stück Corpus Delicti in der ausverkauften Lindenhalle. Viele Schülerinnen und Schüler saßen im Publikum, da der Stoff zu den Prüfungsthemen im Abitur gehörte. In dem Roman entwirft die Autorin das dystopische Bild eines totalitären Staates, der auf dem Wunsch nach maximaler Gesundheit konzipiert ist. Auch wenn das Ziel, die Überwindung und Vorbeugung von Krankheit, positiv besetzt werden kann, negieren Systeme, die zur Durchsetzung ihrer Programme repressive Maßnahmen anwenden, die Freiheit des Menschen und werden zur Diktatur. Am Ende herrschen totalitäre Systeme mit Angst und Unterdrückung. Die Mechanismen totalitärer Herrschaft wurden auf der Bühne präzise dargestellt – ein Thema, das auch in der Wirklichkeit brandaktuell ist. Carmen Die Freiheit über alles stellt Carmen, die Protagonistin in Georges Bizets gleichnamiger Oper, die am 19. März in der vollbesetzten Lindenhalle das Publikum begeisterte. Mit der Compagnia d‘Opera Italiana di Milano gastierte eines der ältesten und erfolgreichsten musikalischen Tourneetheater Europas in Ehingen und bewies seine Qualität – von der Inszenierung und dem Bühnenbild über den Dirigenten und das Orchester bis hin zu den Gesangssolisten und dem Chor. Die bewegende Geschichte über Liebe, Tod und Freiheit einer der berühmtesten Figuren der Operngeschichte wurde durch Conférencier Franz Moser vor jedem Akt charmant erklärt. Nach diesen gelungenen Einführungen in die jeweilige Handlung konnte man sich vollständig der Musik und Gesangskunst hingeben. Langanhaltender Applaus für eine großartige Inszenierung. Zu Gast in der vollbesetzten Lindenhalle: die Compagnia d‘Opera Italiana di Milano. Widerstand sinnlos - Diktaturen sind unerbärmlich.
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