Jahrbuch Ehingen 2024 | 103 Tanz: Die vier Elemente Roberto Scafati, ehemaliger Ballettdirektor des Theaters Ulm, stellte am 3. Mai die Tanzcompagnie des Theaters Trier vor, an dem er seit sechs Jahren Ballettdirektor ist. Zusammen mit drei Choreografinnen und Choreografen widmete er sich an dem Abend den vier Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft. Die Künstlerinnen und Künstler gestalteten ihre Assoziationen zu jeweils einem Element auf faszinierende Weise. Gustavo Ramírez Sansano interpretierte das unsichtbare, kaum greifbare Element Luft als den Lebenshauch, mit dem alles beginnt. In ihrer Leichtigkeit symbolisiert die Luft zugleich auch Freiheit. Dem Wasser als dem ursprünglichsten, aber auch unbekanntesten Element widmete sich Roberto Scafati. In kleinster Form als Regentropfen oder Eiskristall vorhanden, kann Wasser auch brachiale Naturgewalt sein und ganze Ozeane bilden. In seiner Choreografie erschuf Scafati getanzte Bilder von berührender Schönheit, getragen von den Klängen des Perkussionisten Jürgen Grötzinger. Die Aufführung war ein unvergessliches Erlebnis, geprägt durch die Energie des Moments und der Kreativität der zwei Schauspielgruppen. Die Choreografie von Katja Wachter zeigte eindrücklich die Ambivalenz des Elements Feuer auf, das Schöpfungs- und Zerstörungsmacht in einem verkörpert. Georg Reischl widmete sich der Erde als Grundlage allen Lebens – als Symbol für Fruchtbarkeit und Wachstum, für Werden und Vergehen, für den Kreislauf des Lebens. Theatersport Das Kultformat „Theatersport“ war am 19. April erstmals auch in Ehingen zu sehen und begeisterte das Publikum. So einfach die Idee, so genial das Ergebnis: Zwei Schauspielmannschaften improvisieren um die Wette; nichts ist vorher abgesprochen oder vorbereitet. Alles wird auf Zuruf der Zuschauerinnen und Zuschauer spontan improvisiert. Was die Spielenden in der Lindenhalle an Schlagfertigkeit und Kombinationskunst zeigten, war zutiefst beeindruckend und auf höchstem Niveau unterhaltsam.
RkJQdWJsaXNoZXIy NzY5NzY=