EHINGER JAHRESRÜCKBLICK – JUNI 2024 42 | Jahrbuch Ehingen 2024 Drei Kommunen – Ein Schafstall Auf den Gemarkungen von Ehingen, Schelklingen und Allmendingen werden rund 140 Hektar kommunale Wacholderheide seit Jahren durch Wanderschäfer beweidet. Für die interkommunale Vorgehensweise spricht die hohe naturschutzfachliche Bedeutung des Schaftriebs als Biotopverbund. Die traditionelle Hütehaltung ist nach wie vor als beste Pflegevariante für Flächen im Weidegebiet anzusehen. Im Juni konnte der Spatenstich vollzogen werden. In direkter Nachbarschaft zum Ziegelhof in Ehingen wird der Schafstall im zweiten Halbjahr errichtet werden. Die Fertigstellung ist für Januar 2025 geplant. Am Spatenstich für den interkommunalen Schafstall nahmen neben dem Regierungspräsidenten Klaus Tappeser auch Markus Möller, Erster Landesbeamter des Alb-Donau-Kreises und Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann teil. Ebenfalls anwesend waren Allmendingens Bürgermeister Florian Teichmann und Ulrich Ruckh, Bürgermeister der Stadt Schelklingen. Von der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb war Achim Nagel zugegen. „Durch die Beweidung der kommunalen Wacholderheide entsteht ein ökologisch wertvoller Biotopverbund der landschaftstypisch für unsere Region ist. Mit dem Bau des interkommunalen Schafstalls wird die traditionelle Hüteschäferei als ein wichtiges Kulturgut der Schwäbischen Alb erhalten. Der interkommunale Schafstall in Ehingen ist der erste seiner Art in ganz Baden-Württemberg. Wir freuen uns, dass es jetzt mit den Bauarbeiten los geht“, so Oberbürgermeister Alexander Baumann. Im Rahmen des Projektes „Infrastrukturanalyse der Schäferei im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ wurden in den Jahren 2018 bis 2020 Schafweidegebiete im Hinblick auf deren Infrastruktur untersucht. Aus der Untersuchung ist für das Weidegebiet Allmendingen, Ehingen und Schelklingen die klare Empfehlung hervorgegangen, einen entsprechend dimensionierten Schafstall als interkommunale Lösung zu errichten. Der interkommunale Schafstall stellt die Basisstation für die Wanderschäferei dar und ist zwingend erforderlich, für die artgerechte und medizinische Versorgung der Schaf- und Ziegenherden. Der Förderantrag wurde vom Regierungspräsidium Tübingen am 31. Januar 2024 positiv beschieden. Die veranschlagten Kosten liegen bei rund 1 173 000 Euro, die zuwendungsfähigen Kosten wurden auf 1 098 249 Euro festgestellt, der Zuwendungsbetrag beläuft sich auf rund 768 700 Euro. Dies entspricht einer Förderquote von 70 Prozent. Die nicht geförderten Kosten werden auf Ehingen mit 43 Prozent, Schelklingen mit 44 Prozent und Allmendingen mit 13 Prozent, entsprechend dem Anteil der Weideflächen, aufgeteilt. Auch die Abrechnung der laufenden Betriebskosten erfolgt über diesen Schlüssel. Der Schafstall wird schlüsselfertig durch den qualifizierten Stallbaubetrieb Arge Flaig aus Wangen im Allgäu in Zusammenarbeit mit der Firma Fensterle aus Ertingen erstellt. Durch den Bau des interkommunalen Schafstalls wird die traditionelle Hüte- und Wanderschäferei im Biosphärengebiet Schwäbische Alb gestärkt sowie die Pflege und der Erhalt der besonderen Kulturlandschaft mit den für diese Region typischen Wacholderheiden und Kalkmagerrasen gesichert.
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