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10 Jahrbuch Ehingen 2013

Jahrbuch Ehingen 2013 11

lANdschAftstREffEN dER

schwäbisch-AlEMANNischEN

NARRENzüNftE

Die Ehinger Narrenzunft „Spritzenmuck“ war

am ersten Februarwochenende Gastgeber

für das Landschaftstreffen der Schwäbisch-

Alemannischen Narrenzünfte. Höhepunkt des

zweitägigen Festwochenendes war der große

Narrensprung mit rund 7.000 Hästrägern.

10.000 Besucher verfolgten das bunte Treiben

am Straßenrand und weit mehr bei der SWR-

Liveübertragung.

Zum Auftakt des närrischen Wochenendes strahlte

der Narrensamen: Mehr als 1.000 Mäschkerle

zogen beimKinderumzug durch dieObere Stadt bis

zum Marktplatz. In einer vollen St. Blasius Kirche

hielt Pfarrer Harald Gehrig die Narrenmesse.

Nicht nur die Mitglieder der auswärtigen Zünfte

schwärmten von der gereimten Predigt und dem

bunten Bild mit den Ministranten im Häs sowie

der musikalischen Umrahmung durch die Mate-

Kapelle.

Die perfekte Kulisse für die Brauchtumsvor-

führungen

der

schwäbisch-alemannischen

Narrenzünfte bot auch dieses Mal die historische

Stadtmauer am Viehmarkt. Begeistert vom

stimmungsvollen Ambiente zeigte sich auch

Roland Wehrle, der Präsident der Vereinigung

Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN).

In einer langen Partynacht feierten auswärtige

Zünfte und närrische Ehinger in den zahlreichen

Lokalitäten der Innenstadt.

Mit einem kräftigen „Kügele Hoi“ begrüßte

Oberbürgermeister Alexander Baumann zahlreiche

Vertreter der Politik und weitere Ehrengäste im

Rathaus beim Zunftmeisterempfang:

K

ügelshausen ist mal wieder

absolut im Fasnetsfieber,

Narren groß und Narren klein

geben sich hier ein Stelldichein.

Alle E’hgner sind dabei

und wieder heißt es

kügElE hoi

Z

um zweiten Mal in wenigen Tagen

die Narren durch die Straßen jagen.

Eure Ausdauer muss ich loben,

andere wären schon schwach geworden.

Doch die E’hgner Narren, die sind zäher

darauf ein dreifach

gRoggä dälER

K

ügele und Wilde Weiber,

Mate-Männer, Groggädäler,

Dämonen, Büttel, Spritzenmuck

und auch der Narrenrat, der juckt,

begleitet von der Stadtkapell‘

und dem närrischen Geschell‘.

Alle sind sie heut mit dabei

und laut erschallt es

kügElE hoi

D

er Spritzenmuck steht wieder hier

und will durch meine Rathaustür.

Regieren, glaubt er, tut ihm gut,

motiviert mit:

spRitzEN MUck

I

ch sag’s Dir gleich,

es wird nicht leicht.

Viele werden zu dir kommen

und Wünsche äußern, nicht nur fromme.

Nachhaltig musst Du jetzt leben,

um dem Trend gerecht zu werden.

Energie aus Biomasse

finden erst mal alle klasse.

Wird der Mais dann angebaut

ein mancher in die Röhre schaut.

Äcker sind dann heiß begehrt

der Pachtpreis astronomisch wird.

Strom aus Wind ist ganz modern,

doch wenn die Bürger Räder seh‘n,

fühlen manche sich belästigt,

wenn freie Sicht dann plötzlich weg ist.

Spritzenmuck Du wirst’s schon schaffen,

Allen alles Recht zu machen.

Kommst Du mal mit einem nicht klar,

hol‘ Deine wilde Weiber-Schar.

Sollen mit ihm Besen reiten

und die Faxen ihm vertreiben.

käthRA kUchE

E

in anderes Thema ist: Verkehr

wundern wirst Du Dich da sehr.

Für Radler musst Du Sorge tragen

und auch mal was Neues wagen.

Am besten machst‘ das gleich perfekt

und legst vor ein Radkonzept.

Fordern manche überall Parkplätz‘,

sind die Fußgänger dann schnell vergrätzt.

Richtest Du ‘nen Gehweg ein,

wo soll dann das Auto sein?

Freie Fahrt für freie Bürger

erhitzt nicht selten Anwohners Gemüter.

Stellst Du Blitzer auf ganz locker,

bist‘ halt gleich ein Abzocker.

Schick die Büttel auf die Straße,

die regeln alles ohne Maße.

Ihre Willkür ist bekannt,

nicht nur hier, im ganzen Land.

Keiner nimmt es denen krumm,

die Lösung ist doch gar nicht dumm.

Schaut in des Büttels Narrenspiegel,

kommt ihr vielleicht dann selbst ins Grübeln.

Sagt mancher Bürger: Völlig klar,

eigentlich bin ich selbst der Narr.

kREttA wEibER

F

ür kurze Zeit ihr lieben Leut‘,

der Spritzamuck den Ton ageit.

Geht zu ihm mit allem Gruscht,

als OB ist mir des wurscht.

Die Stadt wird schon nicht untergeh’n,

das haben wir letztes Jahr geseh‘n.

Für die paar Tag hast g’nug zum schaffen,

ich werd mich jetzt vom Acker machen.

Die E’hgner Fasnet wird mein Ziel,

bis Aschermittwoch leichtes Spiel.

Sorgenfrei werd ich nun sei

und schließ‘ mit dreifach

kügElE hoi