Jahrbuch Ehingen 2017 143
Museumsnacht
Auch in diesem Jahr wurde im Ehinger Museum der interna-
tionale Museumstag begangen. Bereits am Vortag fand die
Eröffnung der Ausstellung „Ehingen im Postkartenformat“
statt. Zunächst 1870 auf Anregung des seinerzeitigen Gene-
ralpostmeisters Heinrich von Stephan ohne Abbildung einge-
führt, trugen Postkarten bald auch kleine Bildchen. Nachdem
anfangs vor allem die großen Städte und Touristenzentren
berücksichtigt wurden, produzierte man bald auch für klei-
nere Orte Ansichtskarten, wobei abgebildet wurde, was als
attraktiv und präsentabel empfunden wurde. Heute ist die
Hochzeit der Ansichtspostkarte – 1902 wurden rund 450 Mil-
lionen versandt – längst vorbei und Geschichte. Aber inzwi-
schen ist sie auch als wichtiges Zeitdokument, als historische
Quelle, erkannt worden und in Sammlerkreisen werden für
seltene Exemplare Höchstpreise geboten.
Auch die Ehinger wollten ihren Bekannten die Glanzpunkte
ihrer Stadt per Postkarte zeigen. Doch auch wenn immer wie-
der neue Aufnahmen aufgelegt wurden, blieb die Anzahl der
ausgewählten Motive überschaubar. Die mehr als 300 Karten
der Ausstellung zeigten eine Stadt im Wandel. Hinzu kamen
Karten, die aus besonderem Anlass, etwa zum Gauturnfest,
hergestellt wurden und von diesem Ereignis im Land berich-
ten sollten. Besonders reizvoll sind auch die Postkarten, die
Ehinger Schüler, nicht nur des Gymnasiums, anlässlich ihrer
Entlassung an Bekannte und Verwandte verschickten. Der
Eröffnung schloss sich die – bereits zum sechsten Mal ver-
anstaltete – Museumsnacht mit Museumsfest an. In bewähr-
ter Weise trugen die Drehorgelmusik von Josef Mantz und
die Verpflegung zum Erfolg der Veranstaltung bei. Wichtiger
Anziehungspunkt waren auch die Vorführungen des Filmes,
der anlässlich der 1000-Jahrfeier 1961 gedrehte wurde. Für
ältere Besucher bestand ein besonderer Reiz darin, die im
Film sichtbaren, seinerzeit tätigen Akteure zu identifizieren
und namhaft zu machen.