Die Frühlingsausstellungen in der Galerie sind
mittlerweile ein beliebtes Forum, auf dem
Menschen, die künstlerisch tätig sind, ihr Werk
präsentieren können. Thema der diesjährigen
Ausstellung war der Begriff „Heimat“, der mit
den Mitteln der Fotografie Ausdruck finden
sollte. Bis zu drei Arbeiten konnten von den etwa
fünfzig Teilnehmenden eingereicht werden. Die
zahlreichen Besucher bedachten einen Beitrag
von George Housni, einem Geflohenen, der hier
in Ehingen eine vorläufige neue Heimat gefunden
hat, mit dem Publikumspreis.
Ein enormer Publikumserfolg mit sehr vielen
Besuchern, vor allem aus dem Stuttgarter
Raum, wurde die große Jubiläumsausstellung
zum hundertsten Geburtstag von Peter Maien
vom März bis April. Sie war einem Künstler
gewidmet, der in der Schwäbischen Alb seine
Seelenheimat gefunden hat. Nach einem Studium
an der Kunstakademie in Stuttgart, Kriegsdienst
und vierjähriger Kriegsgefangenschaft in Polen
arbeitete Peter Maien von 1948 bis 1981 als
Werbegrafiker in Stuttgart. Danach bezog er das
großväterliche Haus in Altheim, wo er sich bis zu
seinem Tod 1989 endlich ausschließlich seiner
Kunst widmen konnte. Sein großes Thema war die
Alb.
Seine Gemälde feiern in feingestimmten Farb-
klängen die Schönheit des Lebens und der Natur.
So wundert es nicht, dass seine Arbeiten auch
überregional eine begeisterte Sammlergemeinde
gefunden haben. Peter Maiens sensible Malkultur
ist geschult an Gauguin und Matisse. Wie bei
diesen entspringt seine Kunst einem seelischen
Erleben, das sich der Vergänglichkeit des Schönen
und des Glücks schmerzlich bewusst ist. Diese
Wehmut des Schönen verleiht dem Werk seine
Tiefe. Die städtische Galerie erwies sich als der
ideale Rahmen, in dem diese Gemälde ihre
Wirkung entfalten konnten.
Zeitgleich zur Ausstellung mit Werken von Peter
Maien fand die offene Frühjahrsausstellung der
Kunstfreunde statt.
Frühlingsausstellung:
Heimat
Jahrbuch Ehingen 2016 115