Vom 24. April bis 3. Juli zeigte die städtische Gale-
rie Arbeiten von Alfred Bast. Seine Kunst lädt ein,
die Natur zu betrachten. In den Dingen, die wir zu
kennen glauben, lassen sich Muster und Zeichen
erkennen. So lässt sich das Offensichtliche neu
erkennen. Basts Arbeiten sind daher nicht bloße
Nachahmung der Natur.
Die „Entdeckung des Offensichtlichen“ verweist ei-
nerseits auf die Wurzeln der Natur als Erkenntnis-
forschung, insbesondere von Goethe und Novalis
und zum andern auf die aktuellen hochbrisanten
Zusammenhänge zwischen wissenschaftlich-tech-
nischen Errungenschaften und deren problemati-
schen Folgen für Klima, Erde und Wasser.
So sind Basts „Naturikonen“ in ihrer realistischen
Malweise kein nostalgisches „Zurück zur Natur“,
sondern eine Wahrnehmungsschulung, ein frisches
Entdecken des scheinbar so Alltäglichen, ein mit
neuen Erkenntnissen angereichertes Schauen.
Das Zeichen tritt dabei nicht in Konkurrenz mit
dem objektiven Fotoblick, sondern aktiviert das
handelnde Sehen und den Dialog mit Fundstücken
aus der Natur. Alfred Bast schreibt in seinem
Katalog: „Die Natur hält Ausschau nach Augen, die
sie sehen.
Alfred bast: Von
der entdeckung des
offensichtlichen
Jahrbuch Ehingen 2016 117