Jahrbuch Ehingen 2016 133
Volkshochschule erhält den brIdGe-Preis
Der BRIDGE-Preis der Lebenshilfe 2016 für inklusive
Erwachsenenbildung wurde der Volkshochschule Ehingen
in der Kategorie „Herausragende Beispiele zu inklusiven
kulturellen Angeboten“ verliehen.
In einer Feier im Robert-Bosch-Saal der Volkshochschule
Stuttgart wurden insgesamt drei Preise vergeben. Die Jury
erkannte die Bemühungen der Volkshochschule um ein
inklusives Programmangebot und die Veranstaltung „Poesie
und Musik – made in Ehingen“ als preiswürdig an.
Die Abkürzung BRIDGE steht für Brücken bauen in der
Gemeinde und möchte die Entwicklung zu immer mehr
gesellschaftlicher Teilhabe und Inklusion von Menschen
mit Behinderung in Baden-Württemberg voranbringen. Das
machte der Landesvorsitzende der Lebenshilfe Stephan
Zilker in einem Gespräch deutlich, das die Radiomoderatorin
Angelika Hensolt und der behinderte Vorstand der Lebenshilfe
Peter Benzenhöfer im Rahmen der Preisverleihung mit ihm
führten.
Den Preis durfte der Leiter der Volkshochschule Peter Dunkl
in Empfang nehmen. Begleitet wurde er von BenedictaWalser
und Roswitha Schrode, die imVHS-Team an der Organisation
des Programmteils Inklusion mitarbeiten. Mit von der Partie
waren auch Terry Reeves, die die Veranstaltung „Musik und
Poesie – made in Ehingen“ moderierte und Thomas Wolf, der
als Musiker beteiligt war.
Literatursommer baden-württemberg
Fremde Heimat - „Herkunft – Ankunft – Zukunft“
Im Oktober veranstaltete die Volkshochschule eine beson-
dere Lesung im Rahmen des Literatursommers Baden-Würt-
temberg.
Biografische Texte Ehinger Bürger zum Thema „Herkunft –
Ankunft – Zukunft“ wurden an diesem Abend präsentiert und
literarischen Texten zur Ankunft in Ehingen gegenüberge-
stellt.
Für die biografischen Texte der Ehinger spielte die Fragestel-
lung „Wie wird Ehingen zur Heimatstadt“ eine herausragende
Rolle. Biografin Anne Hagenmeyer-Hoben befragte Ehinger
Bürger und fasste ihre Lebensgeschichten in einem Katalog
zusammen.
Die weiteren Texte beschrieben Ehingen und seine Region
in literarischem und historischem Kontext. Sie stammten von
Johannes Hösle, Josef Hoben, Draginja Dorpat, Josef Fuchs,
Anne Hagenmeyer-Hoben.
Murat Güngör beispielsweise kam 1980 mit seiner Familie
aus der Türkei nach Ehingen. Sie waren sogenannte Gast-
arbeiter, er war damals 12 Jahre alt. Schnell lernte er in der
Schule Deutsch und er erinnert sich an die Unterstützung der
Lehrer, ohne die er verloren gewesen wäre. Murat Güngör
machte eine Lehre, bildete sich weiter zum Meister, arbei-
tet lange bei der Firma Rampf und machte sich vor ein paar
Jahren selbstständig. Er ist aktives Mitglied der islamischen
Gemeinde.
Heute sagt er: „Wenn ich auf meine vergangenen 36 Jahre
zurückblicke, kann ich hier und heute sagen: Wir sind Ehin-
ger geworden!“