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9. März – Faszinierender Tanz mit der John

Cranko Schule Stuttgart

Tanz auf höchstem Niveau durften die Zuschauer in der bis

auf den letzten Platz besetzten Lindenhalle erleben. Die

Ballett-Gala der John Cranko Schule begeisterte Tanz- und

Theaterfans.

Der Name John Cranko und Stuttgart gehören zusammen.

Der Tanzregisseur und Choreograf führte die Ballettkompa-

nie der Württembergischen Staatstheater, das heutige Stutt-

garter Ballett, innerhalb kurzer Zeit zu Weltruhm. Die 1971

gegründete John Cranko Schule bildet Nachwuchs-Tänzer

und Tänzerinnen in engem Kontakt mit der Ballettkompanie

aus. Sie gehört heute zu den renommiertesten Ballettschulen

der Welt, in der aktuell 130 Schüler und Schülerinnen aus

33 Ländern in klassischem und modernem Tanz ausgebildet

werden.

Wie exklusiv die Veranstaltung war, erfuhr das Publikum

gleich zu Beginn des Abends: George Balanchines „Sylvia

Pas de Deux“ (Musik Léo Delibes) darf nur an ausgewählten

Bühnen aufgeführt werden, und so stand Ehingen an diesem

Abend in einer Linie mit großen Tanzmetropolen wie Mün-

chen, Paris und Moskau. Auch die weiteren Stücke zeigten

die hohen Anforderungen, die an die Eleven dieser Schule

gestellt werden: nochmals George Balanchine und der „Glin-

ka Pas de trois“ (Musik Michail Glinka), der „Pas de trois“ aus

dem Nussknacker, ein Ballettklassiker schlechthin (Choreo-

graphie Marius Petipa und Musik Peter Tschaikowsky) so-

wie Marco Goeckes „A Spell on you“ (Musik Nina Simone),

eine anstehende Uraufführung „Variationen aus Nayade und

der Fischer“ von Jules Perrot (Musik Cesare Pugni), „First

Breath“, eine Choreographie von Tabitha Dombroski – ein

vielversprechendes Talent der Abschlussklasse. Mit Sergei

Prokofjews „Klassische Symphonie“ (Choreographie Leonid

Lawrowsky) endete dieser außergewöhnliche Abend.

8. März – Ronja Kemmer beim Internationalen

Weltfrauentag im Franziskanerkloster

Mit der Einladung der Bundestagsabgeordneten Ronja

Kemmer, die über Frauen in der Politik referierte, wurde

der internationale Weltfrauentag in Ehingen erstmals mit

einer Veranstaltung gewürdigt. Vor allem brauchen Frauen

Mut. Ohne Frauen, die Mut bewiesen hätten, hätte sich in

der Geschichte wenig verändert. Kemmer erinnerte an

das Frauenwahlrecht, das 1918 eingeführt wurde, weil

engagierte, mutige Frauen dafür kämpften. Auch heute geht

es nicht ohne diesen Einsatz: Kemmer schilderte ihren Alltag

im Bundestag in Berlin, dazu kommen Präsenztermine im

heimischen Wahlkreis. Das Pendeln zwischen Berlin und Ulm

gehört dazu. Die Familie muss das mittragen. Themen wie

Schutz von Frauen und Kindern, Kinderehen, Lohngleichheit

und Frauenquote wurden gestreift, umso mehr, da der Anteil

von Frauen im Deutschen Bundestag von 37 auf 31 Prozent

zurückgegangen ist. Kemmer möchte Beispiel sein und junge

Frauen begeistern und ermuntern, sich einzubringen.

Kabarett „Frauen an die Macht“

Beim anschließenden kabarettistischen Schlagabtausch

„Frauen an dieMacht!- Edition 2020“ des Theaters Sturmvogel

waren Kemmers Ideen ins Parodistische gewendet. 2020 ist

es endlich so weit – die Frauen übernehmen die Macht! Doch

welche weibliche Lebensform wird den Planeten in Zukunft

dominieren? Ist es die Supermutti im Porsche Cayenne oder

die kampfbereite Amazone oder doch die Hungerkünstlerin

auf Salatentzug?

Virtuos, musikalisch, scharfzüngig und emotional wurden

sämtliche Mann-Frau-Klischees durchgespielt; trotzdem war

das Fazit – auch mit Zustimmung des vorwiegend weiblichen

Publikums: Zu zweit ist es doch am Schönsten.

Kunst und Kultur

144 Jahrbuch Ehingen 2018

kulturveranstaltung