Kunst und Kultur
146 Jahrbuch Ehingen 2018
17. Mai – Die kluge Bauerntochter
Theater als komplexer Lernprozess
Die Magie des Theaters durften Kinder der Grundschulen
Michel-Buck und Erbstetten im kleinen Saal der Lindenhalle
erleben. Die junge Bühne des LTT Tübingen zeigte „Die
kluge Bauerntochter“, ein märchenhaftes Erzähltheater
für Zuschauer ab sechs Jahren von Karin Eppler nach
den Gebrüdern Grimm. Künstlerisch aktiv wurden die
Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse der
Grundschule Erbstetten vor der Aufführung des Theaters.
Mit großer Begeisterung entwarfen, malten und bastelten
die Kinder eine eigene Pop-up-Karte mit dem Motiv von
Königstochter und Schloss. In dieser Pop-up-Technik war
auch das Bühnenbild des Theaterstücks gestaltet, das die
Mädchen und Jungs im Anschluss an die Einführung sahen.
Richtige Kunstwerke kamen so zustande – und nicht zuletzt
eine schöne Erinnerung an einen Theatervormittag in der
Lindenhalle, an dem die kleinen Zuschauer lernten, dass
Theater ein komplexer Schaffensprozess ist, an dem viele
Menschen beteiligt sind. Zudem sahen die Kinder, dass
Theater auch nur mit einer Schauspielerin funktioniert, die
in sämtliche Rollen schlüpfen kann, dass ein Bühnenbild
nötig ist, das kreativ und mit viel Phantasie gestaltet sein
will, um dem Stück zu dienen, und dass ein Märchen im
Theater anders erzählt wird als im Buch. Eine Schulstunde,
gefüllt mit Theater, bedeutet den Eintritt in eine andere Welt.
Dies durften die Kinder der Grundschule Erbstetten und der
Michel-Buck-Schule an diesem Vormittag erleben.
6. Juni – Stimmgewaltige Oper: La Traviata
Die Kammeroper Köln beeindruckte mit Giuseppe Verdis
„La Traviata“ die Zuhörerinnen und Zuhörer in der vollen
Lindenhalle. Die Geschichte der Violetta Valéry, die umwor-
ben, schön und todkrank ist, wurde begleitet von 30 Musi-
kerinnen und Musikern. Rauschende Feste, Vergnügen und
Lust – Violetta gibt sich dem ganz hin, bis sie sich in Alfredo
verliebt. Doch Alfredos Vater sieht die Beziehung nicht gerne
und kämpft mit allen Mitteln dagegen. Und auch die tödliche
Krankheit Violettas schreitet unaufhaltsam voran. Das Ehin-
ger Publikum erlebte einen großen Opernabend, an dem es
für die beiden Hauptrollen Violetta und Alfredo kein gemein-
sames Ende gibt. Stimmgewaltige Sängerinnen und Sänger
und ein hervorragend spielendes Orchester bleiben nach die-
sem Abend in Erinnerung.
kulturveranstaltung