

Literatur
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Das Maikäfermädchen von Gina Mayer
Düsseldorf 1945: Käthe, eine Hebamme, schlägt sich nach
Kriegsende mit Not durchs Leben. Bis ihr eine junge Frau
einen Pelzmantel für eine Abtreibung anbietet. Trotz ihrer
Skrupel willigt Käthe ein, denn der Hunger ist stärker als
die Moral. Ein flüssig geschriebenes, anspruchsvolles Buch
mit interessanten Charakteren, das aus der Sicht zweier
Frauen einen guten Einblick in die unmittelbare Nachkriegs-
zeit gibt.
Mittwoch, 27. November 2019, 19.30 Uhr
Der besondere Abend:
Autorengespräch mit Kati Naumann
Was uns erinnern lässt
Milla entdeckt zufällig am Rennsteig in Thüringen die
spärlichen Überreste des einst mondänen Hotels
„Waldeshöh“. Zusammen mit einer Nachkommin der
ehemaligen Hoteliersfamilie setzt sie alles daran, zu
ergründen, was dort im streng bewachten DDR-Grenz-
gebiet geschehen ist. Atmosphärisch dicht erzählt der
Roman über die Verhältnisse von 1945 bis 1977 in der
DDR. Ein bislang wenig beachtetes Kapitel der jüngeren
deutschen Geschichte wird aufgrund eigener Erinnerungen
lebendig. Kati Naumann ist eine mitreißende, berührende
Erzählerin.
Mittwoch, 18. Dezember 2019, 19.30 Uhr
Deutscher Frühling von SebastianThiel
1945, die 14-jährige Luisa hat in Berlin alles verloren, sie
schlägt sich nach Köln durch. Dort trifft sie den ehemaligen
Polizisten Hardy, beide werden als Spione von einem
britischen Verbindungsoffizier angeworben. Sie verhindern
einen Anschlag auf die erste Sitzung des neuen
Bundestages. Ein spannendes Zeitgemälde.
Kirschendiebe oder Als der Krieg vorbei war von Anke Bär
Die Familie der 11-jährigen Lotte wohnt nach dem
2. Weltkrieg in einem Forsthaus als Untermieter, irgendwo
in einem Dorf in Westdeutschland. Zusammen mit den
Nachbarskindern lernen sie die Probleme und die Freuden
eines Lebens nach dem Krieg kennen. Sehr interessant
sind die Bilder von Spielzeug, Büchern und die Fotos der
Eltern der Autorin aus damaliger Zeit.