MUSEUM UND HISTORISCHES 2012
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Weihnachtsausstellung
Unter dem Titel „Omas Küche“ waren ab dem ersten Advent
2011 Gegenstände zu sehen, wie sie bis Mitte des letzten
Jahrhunderts in fast jeder Küche vorhanden waren. Der
Bogen spannte sich von Kochtöpfen über die verschiedensten
technischen Küchenhelfer, bis zum „guten Service“, das an
den Hochfesten oder zu Ehren von Besuchern zum Einsatz
kam. Weiterhin wurden Kochbücher aus herrschaftlichen und
bürgerlichen Haushalten gezeigt. Die ältesten stammten noch
aus dem 18. Jahrhundert. Oft wurden sie über Generationen
weiter gegeben und nicht selten durch eigene handschriftlich
eingetragene Rezepte ergänzt.
Wegen des guten Besuches wurde die Ausstellung bis
Anfang März verlängert.
„Ausstellungsstücke zum Thema
„Omas Küche“.
Ausstellung mit Werken von Eduard
Hermanutz
Eine Retrospektive auf das Werk des Bildhauers Eduard
Hermanutz (1902-1996) fand ab März im Museum Ehingen
statt. In Ulm geboren, lebte Hermanutz nach dem Krieg 1949
bis 1977 als selbständiger Bildhauer in Ehingen. In dieser Zeit
erhielt er zahlreiche Aufträge zur
künstlerischen Ausgestaltung
öffentlicher Gebäude. Auch das
Relief am Michaelsbrunnen, das
an die gleichnamige Kapelle
erinnert, stammt aus seiner
Werkstatt. In der von Johannes
Lang
zusammengestellten
Ausstellung
waren
eine
Anzahl von Skulpturen, seine
Bürgermeisterreliefs aus dem
Sitzungssaal des Rathauses
sowie eine ganze Reihe von
Fasnetsmasken zu sehen.
Ein Bürgermeisterrelief von Eduard
Hermanutz.
Museumsnacht im Museum Ehingen
Am 19. Mai bestand die Möglichkeit, das Museum einmal
zu ungewohnter Zeit und bei freiem Eintritt zu besuchen.
Zwischen 19 und 23 Uhr hatten die Besucher die Wahl
zwischen zahlreichen unterschiedlichen Führungen und
Vorführungen, die durch Mitglieder der Museumsgesellschaft
vorbereitet worden waren. Außerdem war erstmals die
Gelegenheit geboten, einen Blick ins Magazin mit seinen
sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Schätzen zu
werfen.
Für ein ganz neues Museumsgefühl sorgte die Live-Musik
von Roland Ernst und seinen Musikanten. Hungrige konnten
sich bei Getränken und Brezeln stärken.
Bereits in der ersten Stunde nutzten über 80 Besucher die
Gelegenheit, das Museum auch einmal ganz anders zu
erleben.
Sehr gut besucht war die erste Ehinger Museumsnacht.
„Hopfen und Malz“
Als Referenz an den Anspruch Ehingens „Bierkulturstadt“ zu
sein, war die Sonderausstellung mit 29 Dioramen aus der
Sammlung von Peter Bach aus Flein bei Heilbronn gedacht.
Die kleinen aber fein ausgearbeiteten Zinnfiguren erzählten
Geschichte[n] vom Bier, angefangen von den ersten
Brauereierzeugnissen zur Zeit der Pharaonen, bis zu
genrehaften Darstellungen wichtiger historischer Ereignisse,
von Festen und heiteren Begebenheiten aus dem Umfeld
von Bierbrauen und Biergenuss.
Als lokalhistorische Komponente war eine Auswahl von
Biermarken und Bierdeckeln, Bierflaschen und Krüge
sowie alter Ansichten Ehinger Gasthäuser und Brauereien
ausgestellt.
Oberschwäbische Radhauben
Vom 28. September bis 4. November zeigte das Museum
in der Spitalkapelle erneut eine repräsentative Auswahl von
Radhauben sowie weiterer Gegenstände wie Samtmieder
oder einen jüdischen Gebetsschal, aus Spitze oder
Tüllstickerei. Bekanntlich wurde das Klöppelhandwerk
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von staatlich
österreichischer Seite gefördert und erreichte für Ehingen
wohl durchaus eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung.
Umso erfreulicher war es, dass auch einige Radhauben
zu bewundern waren, die sich bis heute in Ehinger
Familienbesitz erhalten haben. Als Begleitveranstaltung der
von Waltraud Steeb zusammengestellten Ausstellung fand
im Rahmen eines mehrtägigen Volkshochschulkurses auch
eine Einführung zur Herstellung von Hohlspitzen statt.
Kostbare Radhauben im Ehinger Museum.
62 Jahrbuch Ehingen 2012
Jahrbuch Ehingen 2012 63