Jahrbuch Ehingen 2016 97
nACHHALtIGe StAdt
Vier Jahre „nachhaltige Stadt ehingen“ –
Stadt zieht positive Zwischenbilanz
Vor genauvier Jahren ist Ehingenmit demProjekt „Nachhaltige
Stadt – Wirtschaftsstandort Ehingen“ gestartet. Nach vier
Jahren zogen die Beteiligten bei einer Pressekonferenz im
April ein durchweg positives Resumee.
Oberbürgermeister Alexander Baumann und Hartmut Reck
von der EnBW stellten die erfolgreiche Zwischenbilanz
vor: „Wir wollten uns frühzeitig Gedanken machen, wie die
Energiezukunft nachhaltig gestaltet und so die Attraktivität
des Standortes erhalten und weiter ausgebaut werden
kann“, nahm Oberbürgermeister Alexander Baumann Bezug
auf die Vorreiterrolle von Ehingen. Seinen Dank sprach
er den Projektpartnern EnBW, Lokale Agenda, Ehinger
Energie, Erdgas Südwest, Hochschule Biberach, Regionale
Energieagentur sowie dem Lenkungsausschuss aus. „Wir
sind froh und auch ein wenig stolz, dass es uns gelungen
ist, die Bürgerschaft in das Projekt einzubinden“, ergänzte er.
Ehinger Bürgerinnen und Bürger bringen sich regelmäßig zu
verschiedenen Themen mit ihren Ideen ein.
Meilensteine gesetzt
Hartmut Reck vom Projektpartner EnBW machte vor den
Medienvertretern deutlich, dass in den vier Jahren „Nach-
haltige Stadt Ehingen“ zahlreiche Meilensteine gesetzt
wurden, hob gleichzeitig jedoch hervor, dass heute nur eine
Zwischenbilanz vorgestellt werde. Die nachhaltigeGestaltung
der Energiezukunft durch dezentrale Energieerzeugung
und mehr Energieeffizienz sei immer mehr auch ein
Standortfaktor.
Nachhaltige Projekte
Beispielhaft wurden einige Projekte vorgestellt, die zweifellos
positiv auf das Nachhaltigkeitskonto der Stadt einzahlen: Die
Holzhackschnitzelanlage beim Johann-Vanotti-Gymnasium
spart jährlich rund 178 000 Liter Heizöl und damit 528 Ton-
nen CO
2
ein. 22 Photovoltaikanlagen auf den Dächern städti-
scher Liegenschaften haben im Jahr 2015 rund 700 000 KWh
Strom erzeugt. Sukzessive fortgeführt wird auch der Aus-
tausch von Quecksilberdampflampen durch sparsame und
umweltfreundliche LED-Straßenleuchten. Die Stadt betreibt
Blockheizkraftwerke in der Kläranlage, in der Realschule und
seit dem Frühjahr bezieht sie die Wärme für das Franziska-
nerkloster über ein BHKW im Wohnpark St. Franziskus.
Es gibt jedoch auch einige Projekte, die angestoßen wurden
und trotz aller Bemühungen nicht umgesetzt werden konn-
ten, so zum Beispiel die Quartiersentwicklung im Bereich
Längenfeld und Wenzelstein, wo sich nicht genügend Inter-
essenten für ein Nahwärmenetz gefunden hatten.
Ausblick
Verbunden war die Zwischenbilanz mit einem Ausblick auf
kommende Maßnahmen. „Mit dem Klimaschutzkonzept
haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass Ehingen insgesamt
16 Prozent weniger Energie verbraucht und 32 Prozent
weniger CO
2
ausstößt. Wir werden dieses Ziel konsequent
weiterverfolgen“, so der Oberbürgermeister. „Wir wollen
den Windkraftstandort Deppenhausen voranbringen. Die
Anschaffung weiterer E-Fahrzeuge für den städtischen
Fuhrpark und eine Elektrotankstelle stehen ebenso auf der
Agenda“. Zum Abschluss machte er deutlich, dass sich auch
der Gemeinderat in seiner damaligen Entscheidung für das
Projekt „Nachhaltige Stadt – Wirtschaftsstandort Ehingen“
und die Stadt auch weiterhin ihrer Vorreiterrolle in Sachen
Klimaschutz bestätigt sehen dürfen.