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Esztergom – Partnerstadt in Ungarn

Im Frühjahr 1990 wurden ers-

te Kontakte nach Ungarn ge-

knüpft; nach dem Fall des Ei-

sernen Vorhangs sollten enge-

re Kontakte zum Osten eine

ähnliche Integration bewirken

wie in den 50er Jahren die

Partnerschaften mit Frank-

reich. Ende Juni 1990 reiste ei-

ne dreiköpfige Delegation

erstmals nach Esztergom, traf

dort aber teilweise noch auf

die alten Funktionäre. Erst im

Herbst wurde in Ungarn neu

gewählt. Da sich auch weitere

Städte um Esztergom bemüh-

ten, gestalteten sich die Kon-

takte zunächst schwierig.

Nach über zwei Jahren inten-

siver Bemühungen gelang der

Durchbruch für die Städte-

partnerschaft im Spätsommer

1992.

Noch während einer Gemeinderatssitzung am 3. September erreichte

ein Telefax aus Ungarn das Ehinger Rathaus. Der Esztergomer Gemein-

derat hatte beschlossen, dass er eine Partnerschaft mit Ehingen einge-

hen wolle. Sie wurde offiziell am 20. November 1992 in der Esztergo-

mer Burg durch die Unterschriften von Bürgermeister Dr. László Kö-

nözsy und Oberbürgermeister Johann Krieger im Beisein von

Delegationen beider Städte besiegelt. Im März 1993 fand der zweite

Teil der Feier in Ehingen statt, umrahmt vom großen Zapfenstreich der

Bürgerwache.

In der Folgezeit vertieften sich die Beziehungen mehr und mehr. Offi-

zielle und private Besuche, Schüleraustauschaktionen und Auftritte

von Künstlern zeigen, dass die Partnerschaft sich entwickelt. Einige

Beispiele seien genannt: Jährlich hospitieren Studentinnen der Eszter-

gomer Pädagogischen Hochschule an Ehinger Schulen, regelmäßig

fahren Musikkapellen aus Ehingen und den Teilorten zum Nationalfei-

ertag am 20. August nach Esztergom. Ein regelmäßiger Kontakt besteht

zwischen den Malteser-Gruppen der beiden Städte. Ebenso kennen

sich die Feuerwehren der beiden Städte seit vielen Jahren und pflegen

diese Freundschaft intensiv.

Als Millenniumsgeschenk im Jahre 2000 erhielten die Esztergomer von

den Ehingern eine Bronze-Figur der Königin Elisabeth, die an ihrem

historischen Platz im Park an der Donau aufgestellt wurde. Zum 10.

Jahrestag der Partnerschaft wurde vor der Lindenhalle ein originalge-

treuer ungarischer Wegweiser aufgestellt: Esztergom 836 km.

Der Aufschwung in Esztergom ist in den letzten Jahren sehr deutlich

erkennbar. Die wieder hergestellte Maria-Valeria-Brücke über die Do-

nau im Oktober 2001 verbindet die Donaustaaten Slowakei und Un-

garn, beide seit 1. Mai 2004 Mitglieder der EU. Der japanische Auto-

hersteller Suzuki hat ein großes Werk errichtet, in dessen Sog etliche

größere und kleinere Industriebetriebe dort ansiedelten, so dass die Ar-

beitslosenquote hier unter einem Prozent liegt. Die architektonisch

gelungene Renovierung der gesamten Burganlage lockt viele Besucher,

ebenso die Kunstmuseen und das Donau-Museum. Seit 2005 bietet die

Stadt mit einem modernen Thermalbad eine weitere Attraktion.

In beiden Städten gibt es einen Partnerschaftsverein, der im Auftrag

des Stadtrates die Aktivitäten organisiert.

Die Stadt Ehingen (Donau), lange Jahrzehnte ohne Partnerstadt, ge-

hörte nach der Wende mit zu den ersten deutschen Städten, welche

Kontakte zum Osten aufbauten. Die reiche gemeinsame Geschichte

der ehemaligen Direktorialstadt Ehingen und der ungarischen Königs-

stadt im Habsburger Reich erleichterten die partnerschaftlichen Kon-

takte und die Donau als europäische Wirtschafts- und Kulturachse

verbindet beide Städte wie ein unzertrennliches Band.

Blick auf die Basilika – Wahrzeichen von Eszter-

gom, der Partnerstadt von Ehingen, beide an der

Donau gelegen

Bronze-Figur der Königin Erzsebet (Elisa-

beth), die Esztergom von Ehingen als Mil-

lenniumsgeschenk erhielt.