Previous Page  14 / 76 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 14 / 76 Next Page
Page Background

12

Schloss in Rißtissen

Kirche und Pfarrei nachgewiesen. 1383 gelangte mit anderen Rechten

auch der Kirchensatz von den Kayb an Württemberg, das 1538 die Re-

formation einführte. Der heutige Kirchenbau stammt, mit Ausnahme

des älteren noch gotischen Turmes, aus dem Jahre 1790.

Nasgenstadt

– 1135 ist der Ort als „Nazzegostetin“ erstmals genannt.

1403 und 1442 wird ein Burgstall erwähnt. Ab 1442 erwarb das Ehinger

Spital nach und nach fast den gesamten Ort. 1532 belehnte Österreich

die Stadt Ehingen für das dortige Spital mit der Hoch- und Niederge-

richtsbarkeit. Seit 1805 gehörte Nasgenstadt zuWürttemberg. Das Dorf

ist seit 1971 Stadtteil von Ehingen.

Möglicherweise deutet bereits die Erwähnung eines Presbyters Mark-

ward Mitte des 12. Jahrhunderts auf eine Kirche und eine Pfarrei in

Nasgenstadt. Sicher fassbar werden beide 1257. Das Patronat befand

sich in den Händen verschiedener Adelsfamilien, bevor es 1482 auf

dem Kaufwege in den Besitz des Ehinger Spitals gelangte. 1484 wurde

die Pfarrei dem Spital inkorporiert.

Der heutige Bau der St.-Peter-und-Paul-Kirche wurde 1729, ihr Turm

1749 errichtet. Der Chor dagegen stammt noch aus gotischer Zeit. Die

barocke Wendelinkapelle wurde 1696 eingeweiht.

Rißtissen

– Mit dem 838 erwähnten „Tussa“ ist unser Rißtissen ge-

meint. Die Beifügung „Riß“ erfolgte erst später. Der Ort war jedoch

schon in römischer Zeit besiedelt. Um 50 n. Chr. wurde hier ein Kastell

errichtet, neben dem sich nach und nach eine Zivilsiedlung entwickelte.

An die römische Zeit Rißtissens erinnern heute insbesondere die Relief-

steine im Sockel der Pfarrkirche. Aus dem Mittelalter sind mehrere Ad-

lige bekannt, die auch nach Rißtissen lokalisiert werden. Wahrscheinlich

stand ihre Burg an Stelle des heutigen Schlosses. Die Oberhoheit lag in

Händen der Grafen von Berg. Dagegen gelangte der Lehensbesitz 1419

von den Herren von Landau an Ulmer Bürger, später an verschiedene

Adelsgeschlechter der Umgebung.

1613 kam Rißtissen durch Heirat einer Frau von Laubenberg mit Hans

Christoph Schenk von Stauffenberg sowie durch Kauf an die Schenken.

Das Schloss erhielt sein heutiges Aussehen in den Jahren nach 1782.

1805 wurde der bis dahin ritterschaftliche Ort dem nachmaligen Kö-

nigreich Württemberg zugeschlagen. Seit 1975 gehört Rißtissen zur

Stadt Ehingen.

Kirche und Pfarrei sind bereits 1275 in der Liste für den Kreuzzugszehn-

ten aufgeführt. Die heutige Pfarrkirche St. Pankratius und Dorothea

stammt aus dem Jahre 1787. Die St. Leonhardskapelle, die seit 1784 als

Friedhofskappelle dient, wurde ab 1483 errichtet.

Schaiblishausen

– Im 13. Jahrhundert ist der Ort als „Husin“ belegt.

Der spätere Zusatz „Schaiblis“-hausen geht wohl auf eine imOrt ansäs-

sige Niederadelsfamilie mit Namen Schadwin zurück. Diese waren

Dienstleute der Grafen von Berg, welche die Oberhoheit am Ort hatten.

Von diesen gelangten die Rechte 1343 an Österreich. Später waren hier

die Klöster Marchtal und Urspring begütert.

1681 erhielten die Grafen Schenk von Castell zusammen mit der Herr-

schaft Berg-Schelklingen die Pfandherrschaft und später auch die Le-

hensherrschaft über den Ort. Seit 1805 gehörte Schaiblishausen als Teil

des Oberamtes Ehingen zu Württemberg. 1973 wurde Schaiblishausen

zusammen mit Bockighofen Teilort von Ehingen.

Der früheste Nachweis für die den Heiligen Magnus und Leonhard ge-

weihte Kapelle blieb aus dem Jahre 1492 erhalten. Der heutige Bau

stammt jedoch weitgehend aus dem Jahre 1890. Er wurde zuletzt 1992

innen renoviert.

Bockighofen

– Der Ortsteil Bockighofen, 1300 zuerst genannt, war

ebenfalls Teil der Herrschaft Berg.

Volkersheim

– 1245 ist Volkersheim erstmals als namengebender Sitz

eines Dienstmannes der Grafen von Berg und der Grafen von Wartstein

genannt. Eine Burg kann 1411 belegt werden. Später gehörte der Ort

den Herren von Gundelfingen, bevor 1411 Dietrich von Ehestetten, der

in Nasgenstadt lebte und ein Lehensmann der Gundelfinger war, Vol-

kersheim an das Heilig-Geist-Spital in Biberach verkaufte. 1803 kam

Volkersheim mit Biberach zunächst zu Baden, 1806 zum Königreich

Württemberg. Seit 1938 gehörte es zum Landkreis Ehingen. Volkersheim

wurde 1973 nach Ehingen eingemeindet.

Die Kapelle, die dem Hl. Wendelin geweiht ist, stammt aus der zweiten

Hälfte des 18. Jahrhunderts.