48 Jahrbuch Ehingen 2012
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Dass bei diesem Thema der Gemeinderat, die Politik und die
Verwaltung an einem Strang ziehen, zeigte der einstimmige
Beschluss des Gemeinderats für dieses Pilotprojekt.
Dabei startet Ehingen nicht von null, wenn es um das Thema
Nachhaltigkeit geht. Bereits jetzt betätigt sich die Stadt in vie-
len Bereichen der Energieeffizienz und alternativen Energien.
Zahlreiche Projekte wurden schon umgesetzt. Beispielhaft
sollen hier nur einige erwähnt werden:
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Im Dezember 2010 wurde ein dritter Betriebszweig
„Energie“ beim Versorgungs- und Verkehrsbetrieb
Ehingen (vve) eingerichtet. Bis dato waren die Be-
reiche Wasserwerk und Tiefgaragen im vve zusam-
mengefasst. Der Betriebszweig „Energie“ betreibt
mittlerweile 17 Photovoltaik-Anlagen auf Dächern
städtischer Gebäude mit einer Gesamtleistung von
559,74 kWp (S. 57).
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Im Zuge des Investitionsprogramms Schulen und
Kindergärten wurden und werden nach und nach
sämtliche Gebäude der städtischen Schulen und
Kindergärten energetisch saniert.
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Die Stadt betreibt eine Holzhackschnitzelanlage,
welche das Johann-Vanotti-Gymnasium, den Kin-
dergarten Hehlestraße und die Lindenhalle mit Wär-
me versorgt. Weitere Gebäude anzuschließen ist
durchaus möglich.
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Die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet wird suk-
zessive auf LED-Leuchten umgestellt.
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Über entsprechende Bebauungspläne wurde die
Möglichkeit für Freiflächenphotovoltaikanlagen ge-
schaffen. In Rißtissen ist die erste Anlage bereits
in Betrieb.
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Das städtische Freibad wird mit einem Blockheiz-
kraftwerk, Sonnenkollektoren und mit Klärgas, ei-
nem Abfallprodukt aus der Kläranlage, beheizt.
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Die Verwaltung nutzt bereits jetzt ein E-Bike für klei-
nere Dienstfahrten.
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Mehrere Fahrzeuge aus dem städtischen Fuhrpark
sind erdgasbetrieben.
„Wir wollen auch als Wirtschaftsstandort in dem Projekt un-
terwegs sein“, unterstrich OB Baumann die wesentliche Rolle
der Ehinger Unternehmen und Gewerbetreibenden, um die
Energiewende auf örtlicher Ebene umsetzen zu können. Da-
bei spielt die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger eine
ganz wesentliche Rolle. Gemeinsam gilt es, Gedanken zu
entwickeln, Konzepte zu erarbeiten und mit allen am Prozess
Beteiligten gleichberechtigt zu diskutieren.
Erster Schritt ist, mit der Beteiligung der Bürger, aber auch
des Ehinger Handels und der örtlichen Unternehmen, ein
Leitbild zu erstellen, wie die Zukunft aussehen soll. Ziel ist
ein Konzept für ein nachhaltiges Ehingen. „Ehingen wird sei-
nen ganz speziellen Weg in Richtung Nachhaltigkeit finden“,
zeigte sich OB Baumann überzeugt. Den nachfolgenden
Generationen sollen keine Lasten, sondern Nutzen auferlegt
werden.
Lenkungsausschuss besetzt
Ein zehnköpfiger Lenkungsausschuss wurde formiert, des-
sen Besetzung der Gemeinderat im September einhellig
zustimmte. Dort soll der Leitbildprozess mitgestaltet sowie
das gesamte Projekt begleitet werden. Mit dabei ist Oberbür-
germeister Baumann als Vertreter der Stadtverwaltung und
des vve, Hartmut Reck von der EnBW, Peter Guggemos von
der Ehinger Energie, Erwin Holl von Erdgas Südwest, Alfons
Köhler von der Lokalen Agenda und fünf Vertreter des Ehin-
ger Gemeinderats, Peter Groß (Stv.Thomas Sontheimer),
Anton Guggemos (Stv. Christian Walther), Georg Mangold
(Stv.Rüdiger Stummer), Dr. Christian Rak (Stv. Benedikt Mai-
er) und Dr. Wolf Brzoska (Stv. Roland Ernst). Der Lenkungs-
ausschuss tagte erstmals Ende September.
Unternehmen im Prozess beteiligt
Zahlreiche Ehinger Unternehmer und Vertreter des Handels,
der Banken und der IHK sind der Einladung der Stadt und der
EnBW zu einem Unternehmerfrühstück am 23. Oktober ge-
folgt. Interessante Gedanken zum Modellprojekt wurden ge-
äußert. Der Kontakt zu den Unternehmen, Banken und dem
Handel in Ehingen soll aufrechterhalten werden. Im gegen-
seitigen Dialog werden Fragen wie „welche Rolle können Fir-
men im Nachhaltigkeitsprozess spielen?“ oder „was können
sie für sich selbst erreichen?“ näher erläutert werden. Ein
zweites Unternehmergespräch wird Anfang 2013 stattfinden.
Erstes Unternehmergespräch.
Bürger reden mit
Rund 200 interessierte Bürger haben am 23. Oktober an der
öffentlichen Auftaktveranstaltung zum Modellprojekt „Nach-
haltige Stadt-Wirtschaftsstandort Ehingen“ in der Lindenhalle
teilgenommen. Unter den Gästen war auch der neue EnBW-
Vorstandsvorsitzende Dr. Frank Mastiaux.
OB Baumann mit EnBW-Chef Dr. Mastiaux und Landrat und OEW-Vorsitzen-
dem Seiffert.
Stadtverwaltung und ihre Projektpartner stellten den Baustein
Energiezukunft im Rahmen der Nachhaltigen Stadt Ehingen
näher vor. Überdies begann an dem Abend auch der Dialog
über mögliche Themenfelder, die in einer Bürgerwerkstatt am
Samstag, dem 17. November vertiefend diskutiert wurden.
Knapp 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger beim Auftakt zur Nachhalti-
gen Stadt in der Lindenhalle.
Die Projektpartner stellten sich vor.
Die Stadtverwaltung möchte mit den Bürgern ins Gespräch
kommen, wenn es darum geht, die Große Kreisstadt Ehingen
(Donau) zur „Nachhaltigen Stadt“ zu machen. Eine wichtige
Rolle bei diesem Projekt spielt neben der wirtschaftlichen
Attraktivität und der städtebaulichen Entwicklung auch der
Aspekt Energie.
Bürger brachten sich beim Thema Energiezukunft mit ein.