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Jahrbuch Ehingen 2018 157

In der unteren Stadt befand sich mit dem Hl.-Geist-Spital die

wichtigste Sozialeinrichtung, die auch als Wirtschaftsfaktor

von zentraler Bedeutung war. Weiterhin nutzten mit Gerbe-

reien und Mühlen wichtige Gewerbezweige das Wasser der

Schmiech. Am Ende der Tuchergasse hatte in der äußersten

Nordwest-Ecke der Stadt der Henker oder Kleemeister seine

Dienstunterkunft.

Ob die im Mittelalter erwähnten Judenschule und Synago-

ge tatsächlich in der unteren Stadt zu suchen sind, ist eher

zweifelhaft.

„Tag der Steine“ im Museum Ehingen

Auch in diesem Jahr beteiligten sich Museumsgesellschaft

und Museum Ehingen, das auch Infostelle des Geoparks

Schwäbische Alb ist, am „Tag der Steine“. Ziel des Aktions-

tages, der 2008 ins Leben gerufen wurde, ist es, Interessier-

ten den Blick auf Natursteine und ihre Entstehung zu öffnen,

geben sie doch unseren Städten ihr unverwechselbares Ge-

sicht.

Nachdem in den Vorjahren die gesteinskundlichen Rund-

gänge durch die Stadt immer großes Publikumsinteresse

gefunden hatten, haben nun Museumsgesellschaft und Stadt

Ehingen in Zusammenarbeit mit dem Geopark Schwäbische

Alb einen Rundgang konzipiert, der jedem Besucher die

Möglichkeit bietet, mit Hilfe einer reich bebilderten Broschü-

re selbständig die Stadt mit Blick auf die dort verwendeten

Gesteinsarten zu erkunden. Der rund einstündige Rundgang,

der von der Diplomgeologin Iris Bohnacker zusammenge-

stellt wurde, startet vor der Tourist- Information am steiner-

nen Stadtwappen und endet am Museum Ehingen, wo sich

dann für an der Geologie und der Stadtgeschichte Ehingens

Interessierte noch die Gelegenheit für einen Museumsbe-

such bietet. Am „Tag der Steine“, der in diesem Jahr auf

Sonntag, den 21. Oktober fiel, wurde nun das neue Faltblatt

durch die Autorin Iris Bohnacker, Franz Romer von der Muse-

umsgesellschaft sowie Stadtarchivar Dr. Ludwig Ohngemach

der Öffentlichkeit vorgestellt. Markus Möller, Erster Landes-

beamter im Landratsamt des Alb-Donau-Kreises, sowie Dr.

Siegfried Roth, Geschäftsführer des Geoparks Schwäbische

Alb, waren aus diesem Anlass eigens ins Ehinger Museum

gekommen.

Im Anschluss daran bestand noch die gerne wahrgenom-

mene Gelegenheit, unter fachkundiger Führung von Frau

Bohnacker, den einen oder anderen Punkt des Rundgangs

anzusteuern und in Augenschein zu nehmen.

Startpunkt des Stadtrundgangs ist vor dem Rathaus. Dort ist im Pflaster

das Ehinger Stadtwappen unter Verwendung von Basalt (schwarz), Marmor

(weiß) und Quarzporphyrgestein (rot) nachgebildet.

In der Stadtmauer am Groggentalplatz, unterhalb des Pfarrhauses, sind

Quadersteine aus tertiärem Süßwasserkalk verbaut, die oft zahlreiche fossile

Schnecken aufweisen.