48 Jahrbuch Ehingen 2013
Jahrbuch Ehingen 2013 49
ENERgiE-plUs-häUsER iM zEppEliNgEläNdE
Bauherr: Objektbau Gapp, Öpfingen
Die Firma Objektbau Gapp aus Öpfingen baut im
Zeppelingelände drei Energie-Plus-Häuser. Die Besonderheit
dieser Gebäude ist die Kombination aus Holzbau im
Passivhausstandart, Erdwärmenutzung, Photovoltaik auf
dem Dach und Lüftung mit Wärmerückgewinnung, sodass
alle Häuser durch ihre Ausstattung mehr Energie erzeugen
als sie selbst benötigen. Zwei Gebäude in der Otto-Hahn-
Straße mit 15 und 11 Wohnungen sind bereits fertiggestellt.
Das dritte Gebäude mit 15 Wohneinheiten im Lise-Meitner-
Weg wird derzeit erstellt.
wohNANlAgE iN dER hEUfEldER stRAssE
Bauherr: Firma Neubrand
Geplant sind 28 Wohnungen mit Tiefgarage in zwei
Bauabschnitten. Die Wohnungen sollen eine Größe zwischen
39 und 150 m² haben.
MEhRfAMiliENhäUsER
AN dER bibERAchER stRAssE
Bauherr: Fundel-Bau GmbH
Der Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern mit je vier
Wohnungen und Garagen wurde bereits fertiggestellt.
Weitere zwei Mehrfamilienhäuser mit fünf Wohneinheiten
und Tiefgarage werden derzeit gebaut.
bAUdENkMAlE
sANiERUNg koNviktskiRchE
Seit mehr als zwei Jahren läuft die Sanierung der
Konviktskirche. Aufgrund einer starken Absenkung des Dachs
als Folge eines Umbaus im vorvergangenen Jahrhundert
war eine aufwendige Dachsanierung erforderlich. Noch
in diesem Jahr wird das Dach fertig gedeckt sein, bevor
anschließend die Raumschale im Innenraum restauriert
wird. Die Wiedereröffnung wird für Dezember 2014 erwartet.
Parallel zu den Deckenarbeiten werden neue Kirchenbänke
eingebaut und die Elektrik erneuert.
sANiERUNg kApEllE dEppENhAUsEN
Am 5. Mai wurde die St.-Georgs-Kapelle in Deppenhausen
nach umfangreicher Renovierung mit einem Gottesdienst
wiedereröffnet. Risse in der Nordwand machten eine
Außenrenovation mit neuem Dach und eine Innenrenovation
notwendig.
pfARRkiRchE NAsgENstAdt
Im April 2013 konnte der neue Aufgang zur Kirche in
Nasgenstadt fertig gestellt werden. Damit sind nun die
Kirche und der Friedhof barrierefrei zugänglich. Als nächste
Maßnahme soll der Seiteneingang der Kirche umgestaltet
und dann ebenfalls über eine Rampe angefahren werden
können.
schloss gRANhEiM stEht zUM vERkAUf
Für 2,8 Millionen Euro preist eine Reutlinger Immobilien-
agentur in ihrem Exposé das Schloss Granheim zum Verkauf
an. Dieses Schloss aus dem Jahr 1776 verfügt über rund
800 m² Wohnfläche. Zum Komplex gehören rund 22.000 m²
Grundbesitz sowie mehrere Nebengebäude.
bAUgRUNdstückE
bAUplätzE gEfRAgt
Die Nachfrage nach Bauplätzen ist in Ehingen weiterhin
ungebrochen: 21 Bauplätze wurden bis Oktober im Jahr
2013 in der Kernstadt und den Teilorten verkauft.
Im familienfreundlichen und stadtnahen Rosengarten
wurden inzwischen 73 Bauplätze an überwiegend junge
Familien veräußert, sodass aktuell noch 14 freie Bauplätze
vorhanden sind. Weil die Nachfrage weiterhin hoch ist
haben sich Gemeinderat und Stadt entschieden, einen
weiteren Bauabschnitt mit 34 Bauplätzen zu erschließen. Ein
Kinderhaus, welches die Attraktivität des Baugebiets noch
weiter erhöhen wird, befindet sich bereits im Bau.
gEwERbEflächEN
Im Zeitraum November 2012 bis Oktober 2013 hat die
Stadt Gewerbebauplätze mit einer Gesamtfläche von rund
14.300 m² veräußert. Darunter ist auch der ehemalige
Verkehrsübungsplatz mit über 12.000 m², den die Firma
Liebherr zur Abrundung ihres Betriebsgeländes erworben
hat. Im Gewerbegebiet Berkacher Grund wurden zwei
gewerbliche Grundstücke verkauft. Im Zeppelingelände
hat die Stadt Flächen von rund 3000 m² für Wohnzwecke
veräußert.
„NAchhAltigE stAdt –
wiRtschAftsstANdoRt EhiNgEN“ –
foRtschRitt dURch bEtEiligUNg
Im Mai 2012 stimmte der Ehinger Gemeinderat einstimmig
für das Projekt „Nachhaltige Stadt – Wirtschaftsstandort
Ehingen“, mit demEhingen sich als zweiteModellkommune im
Land Baden-Württemberg auf den Weg macht, „Nachhaltige
Stadt“ zu werden.
ENgAgiERtE büRgERbEtEiligUNg
Im Jahr 2013 war das Projekt überwiegend geprägt durch
eine umfangreiche und aktive Bürgerbeteiligung. Parallel
hierzu wurden durch die Stadt Ehingen verschiedene
Projekte in den Bereichen Klimaschutz und nachhaltige
Energiewirtschaft fortgeführt oder neu gestartet. Auch die
Lokale Agenda hat sich intensiv amProjekt „Nachhaltige Stadt
– Wirtschaftsstandort Ehingen“ beteiligt und bereits neue
Projekte auf den Weg gebracht. Informationsveranstaltungen
zu nachhaltigen Energiethemen, Schülerprojekte, ein
Unternehmernetzwerk und Präsentation des Projekts bei
verschiedenen Veranstaltungen sind nur einige wenige
Aktionen, die 2013 stattgefunden haben.
NAchhAltigkEit – wAs bEdEUtEt dAs?
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ steht für eine zukunftsfähige,
nachhaltige Entwicklung der Menschheit. Geprägt wurde der
Begriff in der Forstwirtschaft, wo Hans-Karl von Carlowitz
1713 als erster das Prinzip der Nachhaltigkeit formulierte:
„Schlage nur so viel Holz ein wie der Wald verkraften kann!
So viel Holz wie nachwachsen kann“.
Die sogenannte Brundtland Kommission der Vereinigten
Nationen forderte 1987 eine Neuausrichtung und lieferte
die meistgebrauchte Definition nachhaltiger Entwicklung:
„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, welche die
Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und
gleichzeitig künftigen Generationen die Wahlmöglichkeiten
zur Gestaltung ihres Lebens erhält.“
Eine nachhaltige Entwicklung schont die Natur, erhöht
die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft und sichert sie für
die Zukunft. Sie ist gerecht und trägt dazu bei, dass alle
Menschen friedlich zusammenleben.
wEshAlb wiRtschAftsstANdoRt
EhiNgEN?
Die Große Kreisstadt ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort.
So hat Oberbürgermeister Alexander Baumann bereits
von Anfang an den Fokus darauf gelegt, die Ehinger
Unternehmen bei der Vision für eine nachhaltige Stadt,
die sich selbst mit Energie versorgt und dabei die Umwelt
schont, einzubinden. Es geht beim Projekt „Nachhaltige
Stadt – Wirtschaftsstandort Ehingen“ darum, die Attraktivität
der Stadt Ehingen zu erhalten und auszubauen und beim
Wohn- und Lebensraum, aber auch beim Wirtschaftsstandort
den Erfordernissen der Zeit gerecht zu werden.
ENERgiEthEMEN ANgEpAckt
Ehingen ist in dem Projekt beim Thema Nachhaltigkeit nicht
bei null gestartet. Bereits in der jüngeren Vergangenheit
wurden wichtige Schritte in den Bereichen Energieeffizienz
und erneuerbare Energien getan, um dem Ziel einer möglichst
umfassenden Versorgung der Kommune mit erneuerbaren
Energien näher zu kommen. Mit Fragestellungen wie
nachhaltigeStadtentwicklung, dezentraleEnergieversorgung,
Klimaschutz oder CO²-Minimierung beschäftigt sich die Stadt
seit langem.
Schon im Dezember 2010 wurde der dritte Betriebszweig
„Energie“ beim Versorgungs- und Verkehrsbetrieb Ehingen
(vve) eingerichtet. In den letzten Jahren wurden Dächer
städtischer Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet.
Diese haben eine Gesamtleistung von 559,74 Kilowatt
Peak. Das umfangreiche Investitionsprogramm Schulen
und Kindergärten sieht eine sukzessive Sanierung der
entsprechenden Gebäude vor. Etliche Gebäude wurden
bereits auf denneuestenStandgebracht. Seit 2008betreibt die
Stadt ein Nahwärmenetz mit einer Holzhackschnitzelanlage,
die beim Johann-Vanotti-Gymnasium errichtet wurde. Die
kontinuierliche Umrüstung der Straßenbeleuchtung von
Quecksilberdampflampen auf modere LED-Leuchten läuft
bereits seit Jahren. Auch demThema Freiflächenphotovoltaik-
anlagen hat sich die Stadt bereits gewidmet und über
Bebauungspläne die Voraussetzung für solche Anlagen
geschaffen.
lEitbild kliMAschUtz UNd ENERgiE
iN dER gRossEN kREisstAdt EhiNgEN
(doNAU)
Die Energiewende zwingt zum Umdenken. Nicht nur Bund,
Länder sondern auch Kommunen stehen vor der großen
Herausforderung, die Energiewende vor dem Hintergrund
übergeordneter Energieeffizienz- und Klimaschutzziele
umzusetzen. Auch in Ehingen ist die Notwendigkeit zur
Energieeinsparung und Ressourceneffizienz unumstritten
gewesen. Nicht ganz einfach gestaltet sich oftmals die
Festlegung auf konkrete Ziele sowie die Verständigung über
die „richtigen“ Strategien und Maßnahmen.
Mit büRgERbEtEiligUNg zUM lEitbild
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 19. September
2013 das von Bürgerschaft und Unternehmen erarbeitete
Ehinger Energieleitbild einstimmig beschlossen.
So hat sich das Gremium festgelegt, wie zukünftiges Handeln
im Bereich Klimaschutz und Energie in Ehingen aussehen
soll. Gleichzeitig werden das vielfältige bürgerschaftliche
Engagement und die Aktivitäten der Verwaltung in effektives
Handeln überführt. Damit hat der Gemeinderat aber auch
entschlossen, im Leitbild enthaltene Maßnahmen und
Projekte fortzuführen, weiter auszuarbeiten oder anzustoßen.
Mit der Verabschiedung des Leitbilds fand eine Zäsur in dem
im Oktober 2012 gestarteten mehrstufigen Prozess mit einer
umfangreichen Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern,
der Lokalen Agenda und örtlichen Unternehmen bei der
Erarbeitung des Leitbilds statt.
Gleichwohl betonte Oberbürgermeister Alexander Baumann
in der Gemeinderatssitzung, dass sich alle Beteiligten, auch
die Stadt, am Leitbild messen lassen müssen. So schlug
er vor, das Leitbild alle zwei Jahre auf seine Aktualität hin
zu prüfen und gegebenenfalls zu ergänzen. Im vierjährigen
Turnus soll es mit Beteiligung der Bürgerschaft, Lokaler
Agenda und weiterer Interessierten geprüft und bei Bedarf
aktualisiert werden.
NAchhAltigE stAdt – wiRtschAftsstANdoRt EhiNgEN
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