72 Jahrbuch Ehingen 2014
Jahrbuch Ehingen 2014 73
INFORMAtIONSVERANStAltUNG ZUM
tHEMA WINDKRAFt
Die Stadt Ehingen hat im Frühjahr eine Informations-
veranstaltung zum thema Windkraft angeboten. Rund 30
interessierte teilnehmer, überwiegend aus Kirchen und
Deppenhausen, haben das Angebot genutzt und sich im
Windpark Berghülen informiert. Das dortige Windparkprojekt
der EnBW Energie Baden-Württemberg AG zeigt, dass
Windparkanlagen erfolgreich im Einklang mit Mensch und
Umwelt realisiert und betrieben werden können. Es bestand
Gelegenheit, sich mit dem Bürgermeister von Berghülen
Bernd Mangold und Anwohnern auszutauschen.
StADt BIEtEt ENERGIEBERAtUNG AN
Mit der Regionalen Energieagentur bietet die Stadt Ehingen
einen umfassenden Energieberatungsservice für Bürger,
Bauherren und Hausbesitzer bürgernah im Rathaus an.
Wer Energie spart, schont die Umwelt und schützt das
Klima. Steigende Energiepreise motivieren immer mehr
Hausbesitzer zum Energiesparen. Ganz nebenbei können
energiekosten durch den energieverbrauch beeinflusst
werden. Die Regionale Energieagentur Ulm zeigt Wege
zu mehr energieeffizienz und zum energiesparen auf.
Pauschale lösungen für Modernisierungsmaßnahmen an
Gebäuden sind nicht möglich, da jedes Haus in einer eigenen
Dynamik „funktioniert“. Um effektive Einsparmöglichkeiten
aufzuzeigen, muss ein Gebäude im Einzelnen betrachtet
werden. Nach vorheriger terminvereinbarung steht ein
unabhängiger Energieberater für Fragen und energetische
Belange zur Verfügung. „Wir bieten für jedes Wohngebäude,
egal ob Bestands- oder Neubau eine neutrale individuelle
und kostenlose Erstberatung an. Neben der Beurteilung
möglicher Maßnahmen geht es um die Einbindung von
erneuerbaren Energien und Unterstützung bei möglichen
Förderprogrammen“, so Roland Mäckle, Geschäftsführer
der Regionalen Energieagentur Ulm, einer gemeinnützigen
Gesellschaft, getragen unter anderem vom Alb-Donau-
Kreis mit dem Ziel, Bürger bei Energiefragen neutral und
unabhängig zu beraten.
SPORtHAllE AlS BEISPIEl FÜR
NACHHAltIGKEIt
„Sport machen und Energie sparen“, lautet die Überschrift
des Beitrags auf der Internetseite des „Service- und
Kompetenzzentrums: Kommunaler Klimaschutz“. Gemeint
ist die Sporthalle in Ehingen-Berg, die zwischen 2008
und 2009 in Passivhausbauweise entstanden ist. Durch
Kombination einer Sole-Wasser-Wärmepumpe, einer
Frischluftanlage und einer Photovoltaikanlage konnte
eine erhebliche Energieeinsparung erzielt werden. Als
ein gelungenes Beispiel für Nachhaltigkeit wurde nun das
Zentrum Kommunaler Klimaschutz auf dieses Projekt
aufmerksam. Die Sporthalle in Passivbauweise weist einen
Energiebedarf von 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter im
Jahr und Energiekosten von rund 1800 Euro pro Jahr auf
und ist damit wesentlich sparsamer und energieeffizienter
als vergleichbare Gebäude in konventioneller Bauweise.
Die CO2-Einsparung beträgt 29 tonnen pro Jahr. Das
„Service und Kompetenzzentrum“ lobt die Stadt Ehingen,
die mit dieser Halle ein Vorzeigeobjekt geschaffen hat, das
bereits verschiedenen Gemeinden und Städten über die
landesgrenzen hinaus bei örtlichen Begehungen vorgestellt
wurde.
NACHHAltIGE StADt – WIRtSCHAFtSStANDORt EHINGEN
ENERGIE WIRD SICHtBAR
Jung und Alt sollen sich amProzess hin zur nachhaltigen Stadt
beteiligen. So hatte die Stadtverwaltung den Energieclown
Jörn in die Grundschule im Alten Konvikt eingeladen.
Oberbürgermeister Alexander Baumann stattete diesem
etwas anderen Unterricht einen Besuch ab und hatte sichtlich
Spaß dabei: „Wir wollen Nachhaltigkeit in Ehingen verankern,
deshalb ist es wichtig, dass Kinder mit Freude das thema
Energie erfahren“. Energieclown Jörn hatte interessante
Experimente rund um Energie und Elektrizität dabei.
Anschaulich erfuhren die Schülerinnen und Schüler vieles
rund um verschiedene Energieformen, deren Wirkweisen,
Speichermöglichkeiten
oder
Umwandlungspotenziale.
Begeistert waren alle bei der Sache, stellten Fragen oder
sprudelten förmlich vor eigenen Energieerlebnissen.
Besonders anschaulich war für die Schüler die statische
Aufladung von Luftballons durch reibung am eigenen
Schopf und deren anschließender magnetischer Wirk-
und Verhaltensweisen. Die Ballons hafteten an Wänden,
zogen Papier an oder stellten die Haare zu Berge. Für die
Kinder war dies der erste Schritt zur Elektrizitätslehre. Der
etwas andere lehrer in roten Clownschuhen erläuterte
die unterschiedlichen Arten der Stromproduktion von den
umweltbelastenden, konventionellen Kraftwerken mit fossilen
Brennstoffen bis hin zur sauberen regenerativen Energie
aus Wind, Wasser, Biomasse und licht. „Alle Energie auf
dieser Welt stammt von der Sonne, seien es die fossilen
Brennstoffe, die aus Vegetationsmaterial entstanden sind
oder die regenerativen Energieformen, die ihre Kraft auch
aus Wärme und strahlung speisen“. Im sonnendurchfluteten
Schulhof konnten die Schüler als Höhepunkt des Unterrichts
per Solarzelle Ventilatoren antreiben. Auch der Rektor der
Grundschule im Alten Konvikt Andreas tietzel war begeistert:
„Energie greifbar erleben und spielerisch begreifen, so muss
es sein“.
V