Die "Liebherr"-Erweiterung Wirtschaftsförderung „par excellence“
Die Stadtverwaltung Ehingen (Donau) und das Regierungspräsidium Tübingen konnten die Planungen für den Bebauungsplan „Erweiterung Liebherr“ in Ehingen in Rekordzeit abschließen. Die Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandortes wurde im internationalen und interkommunalen Wettbewerb unter Beweis gestellt.
Zur Ausgangslage: Die positive Gesamtentwicklung der Liebherr Holding GmbH zum Weltmarktführer im Autokranbau führte dazu, dass die Firma ihre Produktionskapazität erhöhen musste. Der Bau einer zusätzlichen Produktionsstraße war unumgänglich. Die Firma Liebherr setzte daher die Stadtverwaltung Ehingen (Donau) im März 1998 von ihrer Absicht in Kenntnis, das Betriebsgelände um 20 Hektar zu erweitern.
Wirtschaftsstandort Ehingen
Für die Große Kreisstadt Ehingen (ca. 25.000 Einwohner) im Alb-Donau-Kreis war die geplante Liebherrerweiterung eine Herausforderung, das Wirtschaftsprofil Ehingens zu schärfen. Die Stadt schaffte daraufhin die notwendigen Voraussetzungen für die rasche Umsetzung des Vorhabens. Zielvorgabe für Politik und Verwaltung war, zügige und transparente Entscheidungen zu treffen sowie der Verantwortung für die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen nachzukommen – immerhin beschäftigt das Liebherr-Werk in Ehingen 1.800 Mitarbeiter. Die Zusammenarbeit sollte zukunftsweisenden Modellcharakter haben.
Die schnelle Umsetzung der „Erweiterung Liebherr“ war für die Wirtschaftsstandorte Ehingen und Deutschland ein wichtiges Signal im Wettbewerb: ein Scheitern hätte die Aktivitäten von Liebherr ins Ausland verlagert sowie den Verlust vieler hochwertiger Arbeitsplätze bedeutet.
Beschreitung neuer Wege
Die Verkürzung des gesamten Genehmigungsverfahrens wurde durch die Vereinigung aller am Verfahren beteiligten Stellen am „runden Tisch“ ermöglicht und vom Regierungspräsidium Tübingen koordiniert. Regelmäßige Projektbesprechungen zwischen allen Beteiligten dienten dazu, sämtliche aufkommende Fragen und Schwierigkeiten festzustellen und Lösungen zu erarbeiten. Auf diese Weise wurden langwierige Durchlaufverfahren von Behörde zu Behörde vermieden. Somit konnte die Firma Liebherr bereits im Dezember 1998 die ersten Erweiterungsarbeiten veranlassen.
Versöhnung von Ökonomie und Ökologie
Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kam nur eine nördliche Betriebsgeländeerweiterung in Betracht. Dieses Gebiet war jedoch als ökologisch hochwertiges Trockental eingestuft. Die größte Herausforderung lag also in der Ausgleichsproblematik – schließlich sollten Umwelt und Freizeit in Ehingen nicht zu kurz kommen. Die Stadt war also bemüht, den Eingriff in die Natur so weit wie möglich zu kompensieren und eine Versöhnung von Ökonomie und Ökologie herzustellen.
Durch mehrere Maßnahmen werden nun den Pflanzen und Reptilien entsprechende Rückzugsgebiete erschlossen. Die Kosten für den Ausgleich belaufen sich auf knapp 2 Millionen Mark.
Blick in die Zukunft
Die Leistungskraft von Verwaltung und Politik konnte am Beispiel der Liebherr-Erweiterung bewiesen werden. Neben einer langfristig angelegten Politik muss zukünftig auch die Fähigkeit vorhanden sein, innovativ-flexibel auf globale und nationale Entwicklungen zu reagieren.